Der Sommer 2018: Ganz schön lang, trocken und heiß!
Nach der europäischen Hitzewelle von 2003 wird der Sommer 2018 als neuer Jahrhundertsommer gehandelt. Dieser war in weiten Teilen Deutschlands gekennzeichnet durch eine ungewöhnliche Dauer überdurchschnittlich hoher Temperaturen, ausgeprägter Trockenheit und Dürre, die unter anderem verheerende Ernteausfälle, erhöhte Waldbrandgefahr und einen Ausfall kritischer Infrastruktur zur Folge hatten.
Extreme Hitzewellen mit Temperaturrekorden – drittwärmster Sommer in Deutschland seit 1881
Mit 19,2 Grad Celsius (°C) lag im Sommer der Temperaturdurchschnitt um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,1 Grad. Damit gilt der Sommer 2019 nach 2003 mit 19,7 °C und 2018 mit 19,3 °C als drittheißester seit dem Beginn regelmäßiger Messungen 1881. Großen Anteil daran hatte die extreme Hitzewelle vom 24. bis zum 26. Juli, bei der in Deutschland jeden Tag 40 °C überschritten wurden. Der alte Spitzenwert, aufgestellt in Kitzingen bei Würzburg am 5. Juli und 7. August 2015 mit jeweils 40,3 °C, wurde gleich an 14 Stationen übertroffen. Dabei ragte besonders Lingen (Ems) mit dem neuen deutschen Rekord von 42,6 °C heraus. Zuvor hatte bereits der Juni den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 2003 verdrängt und gilt nun als wärmster Juni seit Beginn von Messungen 1881.
Der Sommer verfehlte mit rund 175 l/m² sein Soll von 239 Litern pro Quadratmeter (l/m²) um 27 Prozent. Heftige Gewitter sorgten in einigen Gebieten an manchen Tagen für reichlich Niederschlag. Die meisten Regionen blieben dagegen deutlich zu trocken. Besonders in einem breiten Streifen von Nordrhein-West-falen bis ins südliche Brandenburg fiel weniger als die Hälfte, örtlich nur ein Drittel des Solls. Zusätzlich führte die große Hitze zu sehr hohen Verdunstungsraten. Vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen waren die Bodenfeuchten seit dem Beginn von Messungen 1961 noch nie so niedrig wie im Sommer 2019. Dies wirkte sich insbesondere auf die Getreideernte und die Wälder in Deutschland aus.
Der Sommer 2019 war in Brandenburg mit 20,6 °C (17,3 °C – vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode) das zweitwärmste, mit knapp 135 l/m² (177 l/m²) ein trockenes und mit beinahe 810 Stunden (662 Stunden) ein sonnenscheinreiches Bundesland. Durch den Großstadteffekt war Berlin mit 21,3 °C (17,7 °C) wieder das wärmste Bundesland.
Quelle: DWD
Und nun?
Klimadaten zeigen einen Wandel unserer Umwelt- und Lebensbedingungen an. Die Folgen von Klimaveränderungen sind mitunter im tagtäglichen Leben, der Arbeit oder bei Freizeitaktivitäten zu spüren. Wie also damit umgehen? Veränderungen waren schon immer Teil des menschlichen Zusammenlebens. Grundsätzlich gibt es zwei Strategien: Klimaschutz und Klimaanpassung.
- Mit Klimaschutzmaßnahmen soll ein weiterer Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre verhindert werden, um Veränderungen gering zu halten. Dies kann durch die vermehrte Nutzung und Verbreitung innovativer Technologien oder durch Effizienzerhöhungen geschehen („Ökologische Modernisierung“), durch veränderte Lebensweisen („Suffizienz“) oder durch die Schaffung von Senken (z.B. Aufforstungen).
- Durch Klimaanpassung kann jeder auf Risiken und Chancen der Klimaauswirkungen reagieren oder vorsorgen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Veränderte Arbeitszeiten gegen Hitze, Grüne Dächer gegen Starkregen, Rückstauklappen und Deiche gegen Hochwasser sind nur einige Beispiele vielfältiger Möglichkeiten.

Quelle: DWD
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